Mittwoch, 9. November 2011

9.11.2011 Gaibandha > Joypurhat

Heute war Duschtag- so wird er uns zumindest im Gedächtnis bleiben- denn wir konnten das erste Mal alle warm duschen. Nach einem Abwechslungsreichen Frühstück- bei dem es zum üblichen Essen noch Kokosnuss gab- machte sich die Hälfte unserer Gruppe zu neuen Unternehmungen auf. Die Anderen machten sich heute mal einen gemütlichen Tag mit langem Schlafen und spätem Frühstück, damit sie für morgen wieder fit sind und ihre Klausuren schreiben können. Wir, die aktive Gruppe, fuhren als erstes zu einer Schule, die einer Grundschule ähnelt, da dort erste bis fünfte Klasse unterrichtet wird. Diese Schule hatte zudem sogar noch eine Vorschulklasse. Wir wurden prächtig empfangen: Blumenketten bekamen wir umgehängt und ein Sturm aus Blumen wehte uns entgegen, sodass sich manch einer erschrak. Als wir am Ende unseres peinlichen Weges durch die Menschenmenge ankamen, stellten sich die Kinder nach Klassen sortiert in Reihen auf und folgten auf das Pfeifen  eines Fünftklässlers. Es bot sich uns ein ungewöhnlicher  Anblick, wie Schule mal anders beginnen kann. So folgte ein Aufwärmprogramm besonderer Art. Sie sangen und bückten sich, dann klatschten sie ab und zu, wobei sich Manche von uns erschreckten und wieder aufgeweckt wurden, da uns die Müdigkeit ständig verfolgte. Wir gingen in eine der Klassen rein, die ähnlich wie die anderen schon vorher besichtigten Schulen war, nur das die Klasse aus gerademal vierzehn Schülern bestand. Dort alle Fragen geklärt ging es für uns auch schon weiter zu einem örtlichen Office von GUK. Dort auf einen „Tee“ eingeladen, bekamen wir auch schon unser zweites Frühstück. Nach einigen Informationen über das von ihnen betreute Projekt „Ein Leben lang genug Reis“  kam wieder Mal eine kurze Busfahrt. Von dort zu Fuß durch Wiesen und Felder und besonders viel Sand, kamen wir an einen Fluss, durch den wir durch liefen, teils auch planschten. Gut gelaunt und erfrischt vom Wasser, liefen wir weiter über viel Sand, Felder und Wiesen. Von Menschen verfolgt liefen Manche am Ziel vorbei. Als sich dann doch alle noch am rechten Ort zusammen fanden, trafen wir die Frauen dieses Projekts. Diese berichteten uns ausführlich über ihre bisherigen Erfolge und über ihre Ziele. Manche hatten ihre Kinder, teils noch Babys dabei, welche es manchmal erschwerten aufzupassen, da sie stark die Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Dann noch ein Haus, eine Kuh und eine Toilette begutachtet, ging es für uns den ganzen Weg, mit einem Schweif aus freundlichen, neugierigen Menschen, wieder zurück. Bei über 30°C kamen wir erschöpft und teils wieder nass geworden an den Bussen an. Nach einer halben Ewigkeit kamen wir am GUK-Office in Gaibandha an, wo die Anderen nun ausgeschlafen und vom Mittagessen, das wir verpasst hatten, gesättigt waren. Manche von uns aßen noch schnell etwas, andere duschten noch, dann wurden noch die Koffer gepackt und in den Bussen verstaut. Innerhalb von zwei Stunden kamen wir dann auch schon in Joypurhat an, wo wir uns in alle Himmelsrichtungen einmal verfuhren. Dann doch schließlich noch das Ziel erreicht, gingen wir in das Gebäude von einer NGO (Non Governmental Organisation), wo wir Zimmer gezeigt bekamen, die schön mit Teppich und einem europäischen Klo ausgestattet waren. Diese Zimmer gab es jedoch leider nur vereinzelt und waren schnell vergriffen. So bekamen die Meisten von uns Gefängniszellen mit kargem Fußboden und grünen Gitterfenstern, die verriegelt waren. Nun werden wir die erste Nacht antreten und hoffen, dass unser Gefängnisinsassen (Kakerlake, Gecko und Co.) uns in Frieden lassen.

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